Freitag, 9. Oktober 2009

Vernetzte Netze

Vernetzte Netze Dein Außen zeigt selten ein Ende. Mein Innen peilt sich Gewicht. Wir sind unsagbar lesbar. Mensch du, wovor dir graut, sag es erneut, sag es nicht, sag es, sag es bricht, wie wir gewinnen, bevor es uns streut.

Vor allem anderen

Vor allem anderen
Vor der Reise
inwendiges Wandern.
Inwendiges Bleiben -
zurückrasende Vorhut:
kein Bild von der Ankunft kann wunderbarer sein
als die Rückkunft
vor allem anderen

Inbildverweis

Inbildverweise bringen Farbe
aus Präpositionen in
urbanes Denken.
Wir schenken uns Simultanes,
wenn wir unsere Narben
ineinandefügen.
Bleib nur im Bilde,
in Milde gerührtes,im
Schilde geführtes
Verstehen!

Mittwoch, 23. September 2009

Handlachen

Handlachen Haben Sie es gesehn? Wir haben es gefilmt, fotografiert, Bandaufnahmen gemacht. Wie es allmählich umkreiste sein Ding, wie es leise im Anschwellen gurgelte, sichtbar als Spreizung, wie es sich aus den Zügen riß, ahnbar als ein Bild zarter Befreiung; haben Sie es gesehn, wie es gestillt, zugriff, noch in Mustern, im Mustern geschliffen auswich dem Glanz, gestreichelt noch immer an Wut erinnernd sich warf auf Morast, zaudernd sein nerviges Hin-und Hersein, als es, gefilmt? fotografiert? sein Ding am Ansteigenden, an den Hügeln traf, geschmeicheltes Fast, und wie es im Tanz sich ungeschehn machte?

Entlang der Vorsichtsgrenze

Die Kontur

Rückschau Leerstellen
Die Erinnerungen so dicht, daß jede Geschichte einen Film ergäbe, wo immer sie begänne zu erzählen, viele kleine, geschlossene Geschichten vom eigenen Schicksal und von Schicksalen, eine reiche Verschwörung des Gelebten gegen die Askese des Gewollten, und würde sie jetzt anfangen, zu erzählen, hätte sie Stoff reichlich, Sterbens-und nicht Lebensstoff, bis in kleinste Verfaserungen der Ausschmückung gezähmte und gestählte und fließende wie wissenschenkende Erinnerungen, köstliche Klein-und Großodien der Nähe und Abstoßung, des Hellerwerdens im gewalttätigen Dämmer ineinanderstürzender Nächte, lichtschöne Blässen vager Abtastungen zwischen zärtlichen Tonfolgen des Du-und Ichsagens, aromantisch das alles im Platten, Eindimensionalen des Aufschreibens, nicht hast du erinnert, gewollt nichts, geschichtslos du, die du immer festhalten, fixieren wolltest, was bedeutsam schien nicht allein für dich.

Dabei hast du die Leerstellen zu löschen versucht, die heute wieder da sind, genau das andere, Verkehrte, für anders, falsch und fremdbefundene, das hast du heute schrittweise mitzuschleifen, das genau, als Gegenbild, Spiegelschrift in deiner Biografie, Überwinderhinterhalt, das macht dir jetzt zu schaffen.

Die Kontur

Entlang der Vorsichtsgrenze aneinandergerückte Punkte, blühende.
Wissende, wegsuchende EinZeller, Einzeiler, eine Lichtspur nachziehend.
Wie anders ist Wiedererkennbares unterscheidbar von anderem Wiedererkennbarem, wenn nicht in Licht und als Licht?
Der vage gespurte Weg gewinnt um seinen Namen einen Gegenstand – Form, aus der Tiefe allererster Bilder gerissene Einladung: Fahre, reise ihr nach!

Der Flügel muß wissen, wo und wohin es ihn trägt, erst, seit er weiß, wo sein fein gespreiztes Anderssein ans Grobe gestreift ist. Die Welt im Kindsinn hat von ihren Abständen immer nur die Grenze im Notsinn gezogen. Da ist Schwanken und Schaukeln, Flirren und Zerrissenheit vor Wut, gerade das Nichtgesehene markieren zu müssen: Pardon zu geben vorm ich weiß es einfach nicht und nicht was.
So fliegst du.

Vorbei an den gewachsenen Verrichtungen eines sich ständig Wandelnden; dieses Neutrum soll Person sein.

Du, es ist der Mensch ja meistens dieses Das und nicht sein Wer. Lust kam zur Sprache, daß das Allerkleinste und Allerempfindlichste wichtig sei, nichts, als ein Umkreisen von Punkten.
Lust, sie drängte auf Ballung, Verballung der Punkte Volumen.
Im Licht ist das viel Zusammengesetzte flach. Im Licht gilt die hellere Unsichtbarkeit, die an den Rändern fortgesetzte Bewegung des Jasagens zum Eigenen. Wobei das eine ebenso flache Frage schon bejahend stellt und perspektiv beantwortet.

Lust, sie drängte auf Ballung der Punkte, Volumen: Dieses schöne Bild von der Wanderung eines Menschen durch Jahres-und Länderzeiten – im Zwielicht angekommen und aufgenommen immer, bevor er noch seinen Schlafort aufsuchen will. An der eigenen Haut orientiert ist er ohne Gepäck, an eigener Haut der Geruchssinn orientiert – so kommt man überall da an, wo die Luft nach selbanderer Körperlichkeit riecht.

Das Konturgenie ist ein Instinkttierchen, menschlich in Proportionen des Vor-und Hinterhersagenmüssens. Und wenig mehr, damals, das mußt du gelernt haben zu merken, werden die winzig kleinen Pünktchen die Linie versuchen, je dichter sie einander finden angesichts großer Überbrückungsabstände, die angefüllt sind mit Lebensgeschichten, in denen Menschen spielen, die den Überblick über ihr gelebtes Leben nicht wiedergeben können. Dazwischen wälzen sich die Wale, die Bagger, die großen Schiffe in austrocknenden Häfen, im Schlamm versickerter Pegel und Gründe.

Immer steht einer höher, vielleicht auf der Kaimauer, ein Schreiber zum Unglück noch, er geht auf Kieseln in elastischem Schuhwerk, um auf jeden Fall auf Gefahren gefaßt zu bleiben. Er geht die Form ab, irgendeine Form will er gehen, die erst im Nachhinein Bedeutung gewonnen hat. Das Nachhinein ist immer öffentliche Betretbarkeit. Erstmal setzt man Schritt vor Widerstand vor Schritt: wer geht da überhaupt?

Nein, da ist ein Geher auf der Stelle, da kritzelt die Zukunft dunkle Partien, immer linearer die Nähe ins Schwarz.

Der Geher auf der Stelle hat sein Suchen noch nicht unterm Scheitel eingeschrieben.
Der Überdruß bleibt der Kontur Feind. Der Überdruß ist der Schwamm von einem Fisch, der von der Weltmakulatur tot getragen wird.
Der Überdrußgeruch ist reine Natur: das wunschgeladene Spiegelbild. Durch die rückwärtige Fläche des Glases küßt es seine eigene Verhöhnung gegen die Wand, die nichts als Gleichgültigkeit simulieren kann. Mit Worten, Verfügungs-und wieder Fügungsworten.

Wie der Tod ans Gitter gerät, das macht Konturenlesen schön, ist non finito-Genuß wie Lauschen auf das Wälzen von Wildtieren auf Seidenpapieren.
Noch einmal kommt der große Zeichner großspurig und selbstbewußt an, von Dimensionen, Proportionen will er nichts wissen. Er begehrt das arme von ihm immer gestreichelte Wort Leben, diesen Kontinent gemäßigten Scheinens begehrt er wie verrückt. Aber jeder Anlaß für minimale Verrückungen macht ihn wild, zum Wilderer, der von Wildnis nichts weiß, imaginiert das Material unter seinen Händen farbig, des Bleibens und Fliehens ein Mächtiger.

Der Flügel weiß, wo sich der Wetterbericht hinfindet. Im Kindsinn ist immer nur die Grenze ans Grobe gestreift aus dem Notsinn gezogen. Der gewachsenen Verrichtung Wut steht das Hoffen auf Fassung, das einzige, was immer bleibt, solange du Ich sagst, im Wege, der schon weit ins Dusagen führt.

Samstag, 4. April 2009

Resonanzen entfernter Schwingungen/ Erinnerte Schreibstimme 1986/2009

Etwas, das sich zuallererst bemerkbar macht.
Etwas, das Ausdehnung besitzt, ohne Materie zu sein.
Etwas, das seinen Raum ortet durch Ausdehnungsklang:
Abgelöst, abgestoßen, hinausgeschickt..
Hervorgebracht von etwas, das es selber nicht ist.

Es nimmt seinen Ausgang und seinen Lauf: einen festen, beweglichen Körper öffnend – und während es dem Gestillten entflieht, verbleibt es für Bruchmomente dort, von woher es gekommen ist. Da sucht und findet es Ankunft durch Öffnungen von festen beweglichen Körpern.
Tieflichtig und hochdämmernd, hellblind und dunkelsichtig, Getöntes, ist als Stimme belegt, gebrochen, ungreifbar ein Monologisches. Als Dialogisches erscheint es in Gestalt seines Geschlechts, und transportiert sich doch nur bis an die Grenze seines Wortkonturbildes.
Kaum eine Empfindung, die nicht mitschwingt. Blitzmomenthafte Eindringlichkeit – aus Kompakten dringt es hin – aus in etwas Kompaktes hinein, um dort flüchtig Ankunft zu sprengen. Aber nur ein Hin – ankünftig dringliches Bleiben.
Unsichtbarer, modellierbarer, verstellbarer Stoff, Form, Weise, genauestens Wahrgenommenes Unverwechselbar. Wie Tarnbares wieder bis zur Unkenntlichkeit falsch; einmalig: genauestens wahrgenommen untrennbar vom Verursachen. Loslösung in weitauschreitender Wanderung und Einzug in feste bewegliche Körper, Mythologie und Krankheit erzählend.
Die Nachahmbarkeit steigt auf aus der Erinnerung, eine Erinnerung ohne Nachahmung, Echolot und das Empfinden, wenn es weit hinaus, weit tief hinein will. Schatten von Imagination ironisch oft, Tatauslöser, erinnert weich. Immaterialität der Wiederholung, deponierbar, konservierbar in Stoffen, die nichts mehr als zauberhaft konkret durchschaubar sind. Ein personeller Ort des Hinausdrängens bleibt abwesend, nur seine Tonspur Lautspur ist reproduziert, gelber Starengesang im Dritten Auge. Du meine ins Widerstandslose greifende Spontaneität, Berechnung von Brechbarkeit aller Sprachen. Das Kontrollierbare daran bleibt Konzentration, überall einsetzbar wartete Einflußgabe, Einflußnahme. Einflußnamen! Veratme den Austausch, Zauberkraft dialogischer Handlangerhandlungen. Alles darf basieren, pausieren darauf.
Wenn das Lesen hört, wenn das Lesen lauscht auf den Rhythmus der Stimme, der sich kraft unserer Augen vernehmen läßt, wenn die Ankunft der eigenen mit der fremden Stimme endlich zusammenscheint. So ist das Dusagen Übersetzung, der Weg von skriptural gestalteten Flächen läßt sich anverwandeln über den Kopf zur Hand: Weißflächen beschriftend. Worte, was dazwischen geschah, wunderbar furchtbare Arti

An manchen Tagen ist die Welt bereits da zuende

Du aber...

An manchen Tagen ist die Welt bereits da zuende, wo sich der Blick aus dem Fenster an der erstbesten Häuserfassade stößt. Ist es Tag, vermag einer sich noch vorzustellen, was da hinter den Gardinen vorgeht: Die Bedrückung wird vollkommen, wenn dir bewußt wird, daß die Vorstellung nur funktioniert, weil du dir die Gewohnheiten ausmalen kannst, die den Aufenthalten der Menschen unterlegt sind. Ist es Abend, gibt es zwei Möglichkeiten, die Welt aufhören zu lassen:
Wird eine Tisch-oder Stehlampe eingeschaltet, vermischt sich die Sehnsucht nach Geborgenheit mit der Gewißheit des Ausgestoßenseins. Das hinter einer Gardine vermutete Allein-und Ausgeglichensein des Bewohners verdüstert dir die Hoffnung, irgendwo je zu Hause sein zu können.
Eine plötzlich eingeschaltete Deckenleuchte im Haus gegenüber, als zweite Möglichkeit einer Erzählung vom Rand deiner Welt, verletzt die menschliche Seele erheblich. Die menschliche Seele, das ist jenes unnachgiebige Organ der Identität, das die Erbärmlichkeit menschlicher Existenz der Gleichgültigkeit ausliefert: nackt stehen die Menschen unter hochhängenden Deckenleuchten und meiden den Blick des Anderen.
Oder sie laufen zwischen ausgekühlten Zimmern hin und her und verrichten Sinnloses.
Eine Familie sitzt um einen Küchentisch mit Plastikschutz, Brotscheiben auf Frühstückbrettern voller Schnittspuren werden belegt, ein dünnes Rauchfähnchen steigt aus einer angeschlagenen Teekanne, Pfefferminze, vermischt mit dem faden Spülwassergeruch, dervon überallher entweicht. Verhaltenes Geschirrgeklapper, überreizte Elterstimmen, deren nörgelnde Kinder aus willkürlich gewählten Satzfolgen Sinnzusammenhänge erlernen.
Du aber hockst in der feuchten Dämmerung deines schäbigen Zimmers, schämst dich vor dir selber, eine Kerze anzuzünden oder das Radio einzuschalten, das Echo des Tages. Unüberwindlich scheint das Bild der dumpfrot gestrichenen Treppe im kalten Flur auf die Straße hinaus. Der nahe Verkehrslärm beunruhigt dich. Ein Gewissen tickt wie eine Zeitbombe. Jetzt Briefe schreiben, ein Gespräch führen, morgen? Die Ernüchterung ist die perfekt inszenierte Verletzbarkeit. Was jetzt noch zu denken übrigbleibt, ist nur noch Wiederholung. Du bist sicher, du bist noch nicht bemerkt worden. Du bist sicher, daß dieser Ausschnitt der Welt unwiderruflich deine Welt bleiben wird. Dein Hungergefühl macht dich schadenfroh. Mit eiskalten Händen zündest du dir eine Zigarette an und nimmst dir vor, morgen ein Stück Nessel vor dein Fenster zu hängen.

Du aber

Zentrale Randlage

Die Sprache

Versteckte Namen

Erkenntnis zentraler Denkkälte

Hier die Luft.
Da das Atmen.
Dort die Haut.
Darunter Fleisches Schwellen.

Schwingend
dem Zufall entwendet,
zwischen den Schichten
wiederum Luft.
Bei Ankunft pulsierender Austausch;
vernetzter Notsignale Gebinde.

Eth

Mein Kopf ortet
die Blätter mit Schrift,
die ich widerwichtig entziffere.

Mein Schreiben
erinnern!
Ich habe deinen
Kopf dafür.

„Ich sei wieder erkennbar“,
macht mich stolz wie auf ein Tier,
das spielt, als pariere
es Worte.

Die wiederentzündbare Lust
am Stil ist nicht immer der List
Gewißheit.

Dienstag, 17. Februar 2009

Die Schöne

KopfBaustelle

Eigenartige Opfer der Photographie

WasserbildVision

Das fließende Blühen –
ich sah es zwischen den Häusern.

Vorübergänge- deren Schritte undeutlich –
blieben eisern sichtbar.
Deren Spuren ungewollt,
deren Fliehn wie Windsehnen,
in urban verirrten Wüsten.

Zwischen allen Dingabständen
ein Echo –
Trägheit – von Tragik her-
rührend – auraverdächtigt.

Ich schrie: Niemals hab ich das
Schöne so gewollt !
Ich weinte aus dem Fenster hinaus,
da draußen war eine Luft wie
gestempelt flimmernde Leere.

Die Gehörverschaffer

Eine entschiedene Vorläufigkeit

Nichts vermutlich geschah sofort.
Worte als Pelziges
auf der Zunge
versickerten im sandigen Körpergefühl
ohne Ankunft,
erreichten später den glühenden Kern
aus Metaphernsubstrat.


O Haut nach
zwanghaftem Entleeren des Schlafes in Schlaf.
Haut, die umspannte die weiche Form
sich täglich rettender Stoffe
vor allem Zerfall.

Blitz, macht der Schmerz,
Blitz wie er sticht und wühlt
und er zeigt seine Kugelfaust vor dem Schlagen.


Deine Vision offner Vergangenheit ist
klare, geklärte Gegenwart:
Das ist
ein alter Schmerz, der dich erwartungsklein spannt
sag:
Memory as a loan.

Womit haben sie dich,
Gefäß kranker Substanzen,
Objekt fremd-anonymer
Begierden und Pflichten
denn aufgewogen?


Der Kopf als der Beweger wehrt sich,
er pumpt und pulsiert, als wolle
er Herzschläge treiben, vertreiben.
Okay, als habe man dich
zusammengeschlagen,
es war genau das, dieses Gewordensein,
Kopfbeschlagung, tief über immer fremde
Schreibtische gebeugt.

Die Räume des Zufalls und des Flanierens schwinden.
Gefahr wächst mit neuen Geometrien
der Angsttastaturen.
Ins Blaue hinein
in das laue Geplänkel der neuen Dichter.
Für dich
müssen sie blasse Sprachbilder
wiederholen, für dich müssem sie
Sprache verstärken,
für dich etwa
sollen sie Zeichen mit neuen Gesten erfinden?

Schau, sie erwarten, daß du
in ihr gräuliches Lachen einstimmst.

Lärmend sind die Funktionen des Kopfes
ins Lauschen gespannt, täuschend echt als Geräusche
einstigen Alltags getarnt.


Sie schneiden schon wieder dir Fenster
in schmerzangespannte Haut, in
Rinden und Knochen des Leibes,
der Unversehrtheit begehrte,
im Überflußgegenüber,
im eigenen hellwachen Blut,
unter den kalten,
dich fällenden Augen
der Operateure.


Nun geh du, geh du nach innen.




Lausch den wilden Stimmen Spielender, Kinder und Tiere,
aufgestiegen in wärmere Schichten flüchtiger Schriftbegegnung.
Sie werden dein Stummsein
in Sicherheit bringen.

Sonntag, 15. Februar 2009

Namen verbrannter Dichter unter den Schritten

Fragmentmaß

Berechnung der Abwärme

Lies: Die Temperatur der Anstrengung
abzüglich der Dauer
wiederholten Begehrens,
aufgeladen mit der Liebe Verlust.

Sieh: Umsonst in die Pappe getreten,
abertausend glühende Nadeln
eingefädelt,
mit dem Tod
immer zu früh vernäht .

Lust: dranzubleiben, das aufzuschreiben, wie
der Trost das Erbarmen
wärmt.

Liebe finden zum Fremden

Einst warst du Tier
und einmal Element.

So brennend weiße Form!
Und sieh, wie eisengrau der Messerfisch
Welt teilt, die längst dich flieht!

Geheuer: hiesse Normen nennen.
Wir aber reisen.

Trockengemisch ist schriftlich die Natur -
dein sehr gepreßtes Maß.

Da warst du einmal Tier
und einmal Element.

Wie schlechter Rat verließe dich -
verschlösse sich -
dir zugeteilt - die Zelle – dein Wasserlebensraum.


Verlor dich diese Wahl,
vergösse sich die Welle.

So brennend weiße Form!

Und stell dir vor sie triebe
dich mitten
ins Ungemach:
in dem jetzt nichts mehr leidet.

So warst du Tier und
bist jetzt Element.

Mondwasser

Es umschläft mich.
Seine Kälte drängt sich
in Bilder vom Tod.
Auf noch Wildes in mir
treibt es zu, aus dem Eis geweckt.
Es träfe mich hautnah,
blickgenau,
führte ich nicht
über Spiegel und Stau
es vorbei an dem Bild
das mich flieht.

Nächtliches Mietshaus

I.

Unten sitzt ein Mensch
der auf den Punkt genau
ins Ferne sieht.

Sie oben, Frau sitzt still,
den Sternen näher, sagt:
„Hier flieht mein Ist vorbei“.

Einst war sie eingetunkt
ins immer Gerne.

II.

Er lag, sie saß,
und wie sie einmal stand,
lag er im Sitzen auf
in ihrem Stehn allein.
Auch stand er,
wie sie saß,
gelegen war an ihm ihr
nur sein Gehen.

III.

Wir stehn.
Ich sitze, Du,
im Liegen.
Wir steigen aus Stöcken, Werken,
naß gelegen,
ins Flitzen auf.
Wir steigen
an deiner Lust
ins Fliegen auf.

IV.

In jener Nacht
zogen Intrigen
wölkchenhaft vorbei.
Ich schwieg. Wir schweigen.
Wir treiben
aus Blöcken Stärken,
maßgezogen gegen den Verlust,
du zeigst
zum Schein mir Blitze.